ISSN 1611- 1737 LEBENSRETTENDE AIDS- MEDIKAMENTE FÜR DIE ÄRMSTEN DER ARMEN IN SÜDAFRIKA AUSGABE OKT. / NOV. 2003 INHALTSchwerpunkt:Südafrika I Meditation:Sorget nicht für morgen! V EMS- Projekte:Jugendarbeit in Ghana VI EMS aktuell VIII EMS interkulturell: In einer südafrikanischen Township XIII EMS Portrait XIV EMS- Medien XVI Den Kampf gegen AIDS ausgerech- net in einer der ärmsten Gegenden Südafrikas, am Eastern Cape, auf- zunehmen, erscheint auf den ersten Blick aussichtslos. Aber zwei Nicht- regierungs- Organisationen haben es geschafft, auch dort die Vor- aussetzungen für die Behandlung von AIDS- Kranken mit lebensret- tenden Medikamenten zu schaffen. In Kapstadt hatten die Organi- sationen bereits ein erfolgreiches Projekt gestartet, das jetzt die Aufbauarbeit erleichtert. Auf den ersten Blick wirkt die Ge- gend um Lusikisiki, Eastern Cape, idyllisch: Grüne Hügel, auf denen Rinder grasen, und Rundhütten zwi- schen den moderneren Gebäuden. Die bittere Armut springt nicht sofort ins Auge. Erst auf den zwei- ten Blick fällt auf, wie trocken der Mais auf den Feldern ist. Und je mehr man sich der Kleinstadt nähert, desto öfter winken einem bettelnde Kinder vom Straßenrand. Dr. Hermann Reuter, der in den letzten Jahren das „Ärzte ohne Grenzen (MSF)- Programm gegen AIDS im Squattercamp Khayelitsha, EDITORIALLiebe Leserinnen und Leser, eine Tagung bei über 35 Grad Celsius und tropischer Luftfeuch- tigkeit zu absolvieren, erfordert schon viel Durchhaltevermögen. Dies haben die rund 40 Teilneh- merinnen und Teilnehmer des EMS- Missionsrates, der Anfang Juli in Indien tagte, bewiesen. Sie hatten die schwierige Aufgabe, die Weichen für die Zukunft unseres Missionswerkes neu zu stellen. Wie ihnen dies gelungen ist, beschreibt Generalsekretär Bernhard Dinkel- aker ab S. VIII. Das reiche Spektrum der Arbeit des EMS hoffen wir Ihnen wie immer auf den restlichen Seiten des Heftes nahezubringen.Mit herzlichen Grüßen vom EMS Ihre Birte Petersen (petersen@ ems- online. org) HANDELN , BEVOR ES ZU SPÄT IST Wenn diese Kinder eine Zukunft haben sollen, muss heute alle Kraft in die Bekämpfung von AIDS gesteckt werden (Kinder in Mandela Park, Kapstadt). Foto: Renate Cochrane Kapstadt, mit aufgebaut hat, ist von Kapstadt hierher gezogen, um ein zweites Projekt auf den Weg zu brin- gen. Dr. Reuters Großvater kam als Herrnhuter Missionar nach Süd- afrika. Die Familie blieb in Südafrika, und der Enkel von Missionar Böh- ringer ist heute eine maßgebliche Kraft im Kampf um lebensrettende AIDS- Medikamente für die Armen – so genannte antiretrovirale Medi- kamente, die AIDS zwar nicht hei- len, aber unter Kontrolle bringen. ERFOLGREICHE ARBEIT IN KHAYELITSHA, KAPSTADT Nachdem die Erfahrungen in Khayelitsha gezeigt haben, dass die lebensrettende antiretrovirale The- rapie in einer armen, städtischen Gegend möglich ist, wagt sich MSF nun an die nächste Herausforde- rung: Ein Therapie- Projekt in einer ländlichen Gegend, einer der ärms- ten in Südafrika. Das Prinzip ist dasselbe wie in Khayelitsha: Die mit dem Projekt verbundene Aufklärung in den betroffenen Gemeinden soll Stigma und Diskriminierung be- kämpfen und es so für Menschen mit HIV möglich machen, offen mit ihrem HIV- Status zu leben und medizinische Hilfe zu suchen. In- tensive Schulung der Patienten und Unterstützung durch Selbsthilfe- gruppen und ausgebildete Berater sollen sicherstellen, dass die Medi- kamente regelmäßig und nach Verordnung eingenommen werden. In Khayelitsha hat dies Erfolg gehabt: Bei über 80 Prozent der Patienten ist das HI- Virus im Blut nicht oder kaum noch nachweisbar. Damit sind die Ergebnisse in Kha- yelitsha sogar besser als vergleich- bare Ergebnisse aus Industrie- ländern. Deshalb wird das Programm in Khayelitsha von der WHO als Modellprojekt gesehen.MEDIZINISCHE ARBEIT UNTER SCHWIERIGSTEN BEDINGUNGENNeben der extremen Armut erschweren die geographi- schen Umstände die Arbeit in Lusikisiki: Im Moment hält Dr. Reuter regelmäßige Sprechstunden in zwölf verschiede- nen HIV- Kliniken, die teilweise mehrstündige Fahrten voneinander entfernt liegen. Da neben der medi- zinischen Arbeit auch viel Organi- satorisches zu erledigen ist, schafft er es kaum öfter als zweimal im Monat, jede Klinik zu besuchen. Ein zweiter Arzt für das Projekt konnte bisher nicht gefunden werden, weil die Aussicht, im öffentlichen Ge-sundheitssystem in einer ländlichen Gegend im Eastern Cape zu arbei- ten, für die meisten qualifizierten Ärzte nicht sehr attraktiv ist. Ein Blick in den Alltag der Projektarbeit: Wie in Khayelitsha teilen sich die Nichtregierungs- Organisation Treatment Action Campagin (TAC), die seit Jahren für die Versorgung mit AIDS- Medi- kamenten kämpft, und MSF auch in Lusikisiki ein Büro. So hält TAC, während Dr. Reuter sich auf ein Treffen mit Vertretern des Ge-sundheitsministeriums der Provinz vorbereitet, im Nebenzimmer ein Seminar für neue TAC- Mitglieder aus verschiedenen Gemeinden in der Region.Mit Hilfe eines Videos erklären Zikhona Moyara, eine der ehren- amtlichen Mitarbeiterinnen von TAC in Lusikisiki, und Zoliswa Magwentshu aus Khayelitsha, wie sich das Virus im Körper vermehrt und das Immunsystem zerstört. Zoliswa selbst bekommt antiretro- virale Medikamente durch das MSF- Projekt in Khayelitsha und arbeitet dort ehrenamtlich als HIV- Beraterin. Sie ist für zwei Wochen in Lusikisiki, um bei der Ausbildung von Kran- kenschwestern, Beratern, TAC- Akti- visten und Teilnehmern der HIV- Selbsthilfegruppen zu helfen, bevor im Oktober die ersten Teilnehmer des Projekts mit ihrer antiretrovira- len Therapie beginnen können. SPRECHSTUNDE IM BLECH- CONTAINERDr. Reuter hält seine HIV- Sprech- stunde in der „Village Clinic , der Tagesklinik innerhalb von Lusikisiki. Die Klinik besteht aus einem gro- ßen Blech- Container, der in meh- rere kleine Kabinen unterteilt ist, und einem Holzvorbau, der als VIELE HABEN ANGST, AUSGE- STOSSEN ZU WERDEN Am Nachmittag trifft sich die HIV- Selbsthilfegruppe bei der Klinik. Trotz des kalten, regnerischen Win- terwetters haben 15 Frauen und Männer den Weg auf sich genom- men. Normalerweise ist HIV- Beraterin Noyise Kweza für den Unterrichtsteil der Treffen zustän- dig, aber heute übernimmt Zoliswa. Neu sind für die meisten Mitglieder der Gruppe die Informationen zur antiretroviralen Therapie, die Zoliswa ihnen gibt. Danach teilen Wartezimmer dient. Abgesehen von Dr. Reuters Sprechstunde alle zwei Wochen wird die Tagesklinik aus- schließlich von den Kranken- schwestern geleitet. Kurz nachdem Dr. Reuter mit der Sprechstunde begonnen hat, wird eine Frau von ihren Verwandten in das ca. fünf Quadratmeter große „Sprechzim- mer getragen. Sie ist augenschein- lich schwer krank, fast bis aufs Skelett abgemagert und stark aus- getrocknet. Als Ursache für ihren Zustand vermutet Dr. Reuter eine Lungentuberkulose. Tuberkulose trifft Menschen mit HIV besonders oft und besonders schwer. Die Frau selbst ist leicht verwirrt, deshalb spricht Dr. Reuter mit ihren An- gehörigen: Sie muss auf jeden Fall im Krankenhaus behandelt werden. „Zoliswa war zweimal so krank wie diese Frau, als ich sie damals ins Krankenhaus überwiesen habe , erzählt Dr. Reuter. Das war, bevor sie mit der antiretroviralen Behand- lung anfing. Für jemanden, der sie nur als die attraktive Frau mit dem strahlenden Lächeln kennt, die sie nach fast einem Jahr antiretrovira- ler Therapie wieder ist, ist das kaum vorstellbar. II III SCHWERPUNKT: SÜDAFRIKA Gemeinsam veranstalteten die Organisationen MSF und TAC einen Aufklärungstag zu HIV und AIDS in Lusikisiki. Die langen Wege in der ländlichen Gegend um Lusikisikierschweren die medizinischeBetreuung der HIV- Infizierten. Fotos: StefanieJellouschek Dr. Hermann Reuter ist der einzige Arzt, der in dieser Gegend Sprechstunden zu HIV / AIDS abhält. Viele südafrikanische Ärzte verlassen das Land, weil sie woan- ders bessere Arbeitsbedingungen und attraktivere Bezahlung vorfinden. Zoliswa Magwentshu ist durch antiretrovirale Medikamente so weit genesen, dass sie selber jetzt anderen helfen kann. Viele ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sorgen mit ihrem Engagement dafür, dass durch sachliche Informationen die Stigmatisierung von AIDS- Kranken abgebaut wird. V Ein zwiespältiges Gefühl beschleicht mich, wenn ich an Südafrika denke. Ganz anders als bei uns sieht dort für die Menschen der tägliche Kampf ums Überleben aus: Da ist die Mutter, die versucht, für all ihre Familienangehörigen und für sich selbst genügend Essen auf den Tisch zu bekommen; der Familienvater, der an Aids gestorben ist und die Großmutter, die Kinder und Enkelkinder daran leiden und ster- ben sah. Und die bedürftige Witwe, die selbstverständlich mit einem Gast auch noch das Letzte, das sie hat, von Herzen teilt. Und ich sehe auch die Menschen, die voll Freude in den Gottesdiensten singen, tan- zen, musizieren. Und, sicherlich am eindrücklichsten für einen Europäer: Ich sehe Menschen, die Zeit haben. Zeit – und kein Geld. GELD IST NICHT ZEIT „Sorget nicht um euer Leben, was ihr essen und trinken werdet , so lehrt uns Jesus, „auch nicht um euren Leib, was ihr anziehen wer- det. Ist nicht das Leben mehr als die Nahrung und der Leib mehr als die Kleidung? Zeit ist Geld. Das wissen wir alle. Hektik, Eile, Stress; das sind unsere täglichen Begleiter. Getrieben von all dem, was wir noch alles zu tun haben, mit den Gedanken schon bei all dem, was morgen, übermorgen, nächsten Monat auf uns zukommt – leben wir eigentlich überhaupt noch in der Gegenwart? Zeit ist Geld. Unbestreitbar! Aber stimmt auch der Umkehrschluss? Ist Geld auch Zeit? Wohl eher nicht. Ich kann zwar meine Zeit damit zubringen, Geld zu verdienen. Aber ich kann mir die eingesetzte Zeit nicht wieder mit dem verdienten Geld zurückkaufen. Afrikaner schei- nen dies besser verstanden zu haben als wir. MEDITATION FÜR DEN FREUND DA SEIN Unvergesslich bleibt mir folgende Begebenheit: Ein Mann auf dem Weg zur Arbeit trifft einen Freund und fragt ihn, wie es ihm gehe. Dieser antwortet nun, dass es ihm zur Zeit ganz und gar nicht gut gehe. In Südafrika ist der Fall nun klar: Dem Freund gilt es beizustehen, ihm zu- zuhören und für ihn dazusein. Bei uns, denke ich, hätte niemand Ver- ständnis dafür, aus diesem Grund zu spät zur Arbeit zu kommen. Viel- leicht traut sich auch deshalb kaum jemand bei uns zu sagen, dass es ihm wirklich nicht gut geht. Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass trotz der mate- riellen Not die Menschen in Süd- afrika näher an dem sind, was uns Jesus übers Sorgen gelehrt hat: „Darum sorget nicht für morgen, denn der morgige Tag wird für das Seine sorgen. Diese Worte Jesu rufen uns zu einem bewussten Leben in der Gegenwart auf. Ulrich Rapp war ökumenischer Mitarbeiter des EMS in Südafrika und ist jetzt Referent beim Dienst für Mission, Ökumene und Entwicklung in Reutlingen. Gemütlich miteinander plaudern, einander zuhören, füreinander da sein: Dieses Bild sieht man in Südafrika häufiger als in Deutschland.Foto: Ulrich Rapp die Teilnehmer der Selbsthilfegruppe ihre Erfahrungen in ihrem Leben mit dem Virus. Stigma und Diskrimi- nierung sind immer noch stark aus- geprägt. Eine Frau erzählt, dass ihr die Nachbarn hinterher rufen, seit bekannt wurde, dass sie HIV- posi- tiv ist. Einige halten ihren HIV- Status selbst vor der engsten Familie ge- heim aus Angst, ausgestoßen zu werden. Andere erzählen aber auch, dass sie von ihren Verwandten und Freunden viel mehr akzeptiert und unterstützt wurden, als sie je erwar- tet hätten.Abends sitzen MSF- und TAC- Mitarbeiter in dem Drei- Zimmer- Haus zusammen, das MSF in Lusi- kisiki angemietet hat und tauschen ihre Erfahrungen aus. Zoliswa er- zählt von der Zeit, bevor sie endlich antiretrovirale Medikamente bekam. Als sie schon 20 Kilogramm verlo- ren hatte und so krank war, dass sie nicht mal mehr selber essen konnte. „Ohne meine Familie hätte ich diese Zeit nicht überlebt. Ich wusste über IV antiretrovirale Therapie Bescheid, aber wollte die Medikamente nicht nehmen, weil ich keine Hoffnung mehr hatte. Um meine Familie nicht zu enttäuschen, stimmte ich schließ- lich doch zu. Ein Jahr später hat sie nicht nur ihr früheres Gewicht und ihren Lebensmut zurückgewonnen, sondern trägt auch dazu bei, dass anderen geholfen wird. Im August wird sie ihre neue Stelle als Koor- dinatorin für das HIV- Behandlungs- projekt „Masangane der Herrn- huter Kirche antreten. Obwohl bisher noch der politi- sche Wille fehlt, mehren sich zur Zeit die Anzeichen, dass die süd- afrikanische Regierung langsam erkennt, dass ihr bald nichts mehr übrig bleiben wird, als antiretrovi- rale Medikamente in das öffentliche Gesundheitswesen zu integrieren. SCHWERPUNKT: SÜDAFRIKA Weitere Beiträge zu Südafrika im „darum , der gemeinsamen Zeit- schrift von sechs Missionswerken, die Sie bei uns abonnieren können. Wann das sein wird, ist noch unge- wiss. Gewiss ist nur, dass es für viele, die nicht das Glück haben, sich eine Krankenversicherung leisten zu kön- nen oder in einem der NGO- Projekte unterzukommen, zu spät sein wird. Die Medizinerin Stefanie Jellouschek aus Deutschland war in der ersten Jahreshälfte 2003 ehrenamtliche Mitarbeiterin bei TAC und ärztliche Beraterin für das Masangane- Projekt. Noyise Kweza (re.) beim Beratungs- gespräch in der „Village Clinic . Berührung ist für die Patienten, die oft ausgestoßen werden, wichtig und heilsam. Fotos: StefanieJellouschek HIV/ AIDS- Programm „Masangane In derselben Region, wo „Ärzte ohne Grenzen arbeitet, unterstützt das EMS das HIV/ AIDS- Programm „Masangane der Herrnhuter Kirche in Südafrika, einer Partnerkirche des EMS. „Masangane wurde im Jahr 2000 gegründet. Ende letzten Jahres begann das Projekt unter der Leitung von Reverend Mgcoyi, Mitgliedern der Herrnhuter Gemeinden antiretrovirale Medikamente zu finanzieren. Das „Masangane treatment project ist von der Struktur her eng an das Programm von „Ärzte ohne Grenzen (MSF) ange- lehnt: Ausgebildete HIV- Berater und intensive Patientenschulung sollen sicher- stellen, dass die Therapie erfolgreich und sicher durchgeführt werden kann. Mitarbeiter der „Treatment Action Campaign und von „Ärzte ohne Grenzen unterstützen das Projekt. Demnächst soll mit Zoliswa Magwentshu eine Vollzeitkraft als Koordinatorin ein- gestellt werden. EineSelbsthilfegruppetrifft sich in der „Village Clinic . Der Austausch über ihre Krankheit ist für die Betroffenen wichtig, um sich gegenseitig zu stärken undgemeinsam mit Schwierigkeiten fertigzuwerden. SORGET NICHT FÜR MORGEN! VII JUGENDARBEIT FÜR EINE VERANTWORTLICHELEBENSGESTALTUNGDie Presbyterianische Kirche von Ghana hat daher einen Schwerpunkt ihrer Arbeit im Bereich der Ausbildung und der Jugendarbeit. Das EMS unterstützt sie dabei. Seit 1991 haben Martin Knispel und seine Frau Susanne, beide Gemeindepädagogen, als ökume- nische Mitarbeiter des EMS die Aufgabe übernommen, Jugend- mitarbeiter auszubilden. Auf na- tionaler und lokaler Ebene führen sie Schulungskurse für Ehren- und Hauptamtliche durch. Die von ihnen erstellten Schulungsmaterialien finden in den Distrikten reißenden Absatz. Dabei geht es nicht nur um biblische, sondern auch um soziale Themen: Die Jugendarbeit soll den Jugendlichen zu einer verantwort- lichen Lebensgestaltung helfen und Themen aus ihrem Alltag aufgrei- fen. So entstand eine Themenreihe für Teenagergruppen über HIV/ AIDS. Noch gehört Ghana nicht zu den am schlimmsten von der AIDS- Katastrophe betroffenen Ländern in Afrika. Aber die Zunahme der Infektionsrate ist besorgniserre- gend, und die Kirche hat gerade unter den Jugendlichen eine wich- tige Aufgabe bei der Prävention. ZUM BEISPIEL EIN SCHULUNGSKURS FÜR JUGENDLEITER IN ABETIFI Drei Jahre lang treffen sich in Abetifi, circa 150 Kilometer nördlich von Accra, junge Erwachsene in drei ver- schiedenen Klassen, um sich in Jugendarbeit fortbilden zu lassen. Fortbildung gibt es wenig für junge Mitarbeiter. Entweder sind die Kosten zu hoch oder es fehlen die Lehrer für den Unterricht. Neben biblischen und theologi- schen Themen gibt es eine breite Vielfalt an Unterrichtsthemen: Jugendpsychologie, Umgang mit der traditionellen Religion, Methodik, Seelsorge, Kommunikation, Pro- grammgestaltung usw. Anders als in Deutschland sind es ghanaische junge Menschen nicht gewohnt, im Unterricht zu disku- tieren oder sich eine eigene Meinung zu bilden. Für die Teilnahme und Gestaltung des kirchlichen und gesellschaftlichen Lebens sind aber gerade diese Fähigkeiten wichtig. Am meisten freut es Martin Knispel daher, wenn sich die jungen Menschen aktiv beteiligen und ihre Meinung äußern. So sind die Ansichten der Jugendlichen bei dem Thema „Theologie und Mission durchaus kontrovers. Einer meint: „Wenn man in Ghana missionieren möchte, dann muss man schon mit der Hölle drohen. Ohne Droh- botschaft kommt keiner. Andere widersprechen: Wir haben doch aber gehört, dass das Evangelium eigent- lich gute, frohe Botschaft heißt, und dann können wir nicht einfach alles umdrehen . Wieder andere ver- suchen zu vermitteln: „Sicher hat Jesus immer zur Umkehr eingela- den, aber er hat auch gesagt, dass wir ohne Buße alle ohne Gott ster- ben werden. So sagt Martin Knispel ihnen: „Wir wollen alle letztlich dasselbe, nämlich junge Menschen für das Reich Gottes gewinnen. Deshalb sind wir hier. Und alleine die Art, wie ihr mitmacht, zeigt mir, dass sich der Kurs schon gelohnt hat. Annette Stahl (auf der Grundlage von Rundbriefen des Ehepaars Knispel) Spenden für das Programm können Sie auf folgendes Konto überweisen: SpendenkontoEv. Kreditgenossenschaft eG Stuttgart BLZ: 600 606 06 Kontonr. 124 Stichwort: „Jugendarbeit in Ghana Wir danken Ihnen herzlich für Ihren Beitrag. Drei „Bible Clubs bei einem Treffen in den „Aburi Gardens . Es gibt immer noch zu wenigMöglichkeitenfür junge Mit- arbeiter, sich in Jugendarbeitfortbilden zu lassen. VI EMS - PROJEKTE Vielleicht erinnern Sie sich an Ihre eigenen Erfahrungen in der Jugend- arbeit, liebe Leserinnen und liebe Leser. An gemeinsame Gruppen- stunden, an Freizeiten, an Gesprä- che über den Glauben, über Gott und die Welt. Vielleicht haben Sie auch selbst eine Gruppe in Ihrer Kirchengemeinde geleitet? Im Prinzip ähnlich und doch wie- der ganz anders ist die Jugendarbeit der presbyterianischen Kirche von Ghana, unserer Partnerkirche. „Die Presbyterianische Kirche von Ghana ist eine sehr junge Kirche – im doppelten Sinne. 1926 wurde sie selbständig, noch vor der Unab- hängigkeitserklärung des Landes im Jahre 1957. 1828 waren die ersten Basler Missionare ins Land gekommen, nach dem Ersten Weltkrieg folgten schottische Missionare. Die Mehrzahl der Mitglieder ist jung. Über 40 Prozent der ghanaischen Bevölkerung sind unter 17 Jahre alt. Kinder und Jugendliche sind der Reichtum der afrikanischen Kirche. Sie suchen in der Kirche Ge- meinschaft, Sinn und Zuflucht. Denn ihre Zukunftsperspektiven in Ghana sind nicht gerade rosig: Viele haben die Schulbildung nicht ab- schließen können, da das Geld zu Hause nicht reichte. Ausbildungs- plätze gibt es nur wenig und Arbeit fast gar nicht. Die Arbeitslosigkeit liegt je nach Region bei 20 bis 30 Prozent. Musik spielt eine wichtige Rolle in der Jugendarbeit. Sie gibt den Jugendlichen die Möglichkeit, sich aktiv zu beteiligen und ihrem Glauben Ausdruck zu verleihen. JUGENDARBEITIN GHANA ORIENTIERUNG FÜR JUNGE MENSCHEN „Bible Club in Abiriw: Die Jugendlichen sind der Reichtum der ghanaischen Kirche. Fotos: Susanne Knispel IX ungebundene Zuwendungen wer- den abgebaut, Fundraising wird als gemeinsame Aufgabe aller Kirchen wahrgenommen. Für das wechsel- seitige Verständnis und für eine verbesserte Transparenz und Be- richterstattung hat die Schatz- meister- Konsultation wichtige An- stöße gegeben. Auch das Thema Korruption wurde sehr offen disku- tiert und bleibt auf der gemeinsa- men Tagesordnung. Die Tatsache, dass die Missions- ratstagung in Indien stattfand, hat wesentlich zu ihren Ergebnissen bei- getragen: Die Kirche von Südindien ist einerseits eine große, selbstbe- wusste Kirche mit drei Millionen Mitgliedern, doch auf dem indischen Subkontinent eine kleine, fast ver- schwindende Minderheit. Der Bi- schof der Madras- Diözese, Dr. Devasahayam, nahm beim Ab- schlussgottesdienst in seiner Predigt über Matth. 5, 13- 16 darauf Bezug: „Wir können und wollen keine Mehrheit werden , sagte er, „aber als Salz der Erde und als Licht der Welt bezeugen wir das Evangelium als kleine Minderheit. In eindrucks- voller Weise konnten die Delegierten auf Teamvisits in verschiedenen Diözesen erleben, welche Ausstrah- lung von diesem Zeugnis an der Basis ausgeht: in Dorfgemeinden und Kinderheimen, in Bildungsein- richtungen und Gesundheitsdiens- ten, in der Solidarität mit Dalits und Adivasis und im Einsatz für die Rechte und Lebensperspektiven von Mädchen. Die Kirche von Südindien war selbst ein lebendiges Beispiel dafür, wie viel alle Mitglieder der EMS- Gemeinschaft beitragen kön- nen zum gemeinsamen Zeugnis, weit über die engen Grenzen des EMS- Haushalts hinaus. Chennai (EMS) Bernhard Dinkelaker WIRTSCHAFTLICHESICHERHEIT FÜR SÜDAFRIKA ENTSCHEIDEND„Südafrika ist das Tor zu ganz Afrika. Insofern ist die wirtschaftliche Entwicklung des Landes für den gan- zen Kontinent entscheidend , betonte Desmond Engel Ende Mai bei einem Besuch des EMS in Stuttgart. Der südafrikanische Theo- loge ist Mitglied der regionalen Kirchenleitung („ Provincial Board ) der Moravian Church of South Africa (MCSA) in Kapstadt. Südafrika brau- che langfristige Investitionen, die eine nachhaltige Entwicklung mög- lich machten, so Engel, der im Provincial Board unter anderem für Eigentumsfragen zuständig ist. Als besonders drängendes Pro- blem sieht Engel die Wohnungs- situation an, die Millionen Men- schen zwinge, in Blechhütten auf engstem Raum und ohne ausrei- chende Infrastruktur zusammenzu- leben. Seine Kirche versuche zur Zeit, ihren Mitgliedern durch eine Land- reform Sicherheit zu geben: Das zu den Missionsstationen gehörige Land, auf dem viele Kirchenmit- glieder leben, soll ihnen gegen ein symbolisches Entgelt überschrieben werden. Bisher gehörte es der Kirche, und die Bewohner hatten lediglich ein Nutzungsrecht. Nach der Landreform werden sie Sicher- heit bezüglich ihres Besitzes haben, von dem sie dann niemand mehr ver- treiben könne. Das Land gibt ihnen gleichzeitig die Möglichkeit, durch Gemüseanbau und -verkauf ihre wirtschaftliche Existenz zu sichern. Die Kirche hatte auch zu Zeiten der Apartheid ihr Land nicht an Weiße verkaufen müssen, da es ursprüng- lich von Herrnhuter Missionaren aus Deutschland erworben worden war. Wie Engel berichtete, werde zur Zeit allerdings der Prozess der Land- reform – auch in der Kirche – ver- zögert und bedroht, weil der Staat wegen Finanzknappheit für die nächsten 24 Monate die Entwick- lungszuschüsse für die neuen Landeigner eingefroren habe. Die Bewohner der Missionsstationen seien frustriert über die Verzögerung und es gebe zur Zeit unter ihnen eine Tendenz, die Anträge auf Übertra- gung des Eigentums zurückzuzie- hen. Laut Engel gehören rund 60 Prozent der Mitglieder seiner Kirche zur armen Bevölkerungsschicht. Zu Apartheidzeiten hätten sie zu den Unterdrückten und Unterprivilegier- ten gehört. „Aber viele würden das gar nicht so benennen, weil sie nicht wissen, wie es ist, überhaupt etwas zu haben , meint der Pfarrer. In Kirche und Gesellschaft sei jetzt für die Opfer der Apartheid eine Phase der Heilung von Leid und Schmerz nötig. „Diese Prozesse werden sicherlich noch mehr als 30 Jahre Zeit brauchen , so Desmond Engel. Stuttgart (EMS) Birte Petersen Desmond Engel berichtete über die aktuellenProbleme, die die Mitglieder der HerrnhuterKirche in Südafrikabewegen.Foto: EMS / Steffen Grashoff VIII ZUKUNFTSWEISENDETAGUNG DES EMS- MISSIONS- RATES IN INDIEN Nach dem wegweisenden „Jerusa- lem- Forum im Jahr 1991 und der Missionsratstagung 1998 in Indo- nesien wurde die Tagung des EMS- Missionsrates in Indien zu einem weiteren Meilenstein. Das höchste Gremium des EMS, das sich aus Vertreter/ innen aller Mitglieds- und Partnerkirchen des EMS zusammen- setzt, hatte sich vom 30. Juni bis 4. Juli in Chennai zusammenge- funden. Dabei war die Ausgangslage alles andere als einfach, denn die finanziellen Rahmenbedingungen machen schmerzhafte Einschnitte unumgänglich. Doch im Zentrum stand die Frage, welche Ziele und Aufgaben die EMS- Gemeinschaft verbinden.Im Vorfeld hatte vom 21. bis 29. Juni in Mangalore eine internatio- nale EMS- Konsultation der Schatz- meister stattgefunden. In ihrer Abschlusserklärung heißt es: „Das Teilen von Mitteln beinhaltet mehr als Finanzen. Alle Kirchen in unse- rer Gemeinschaft sind in der Lage, zu unserer gemeinsamen Sache bei- zutragen. Dazu gehört der Aus- tausch von Erfahrungen, dazu gehö-ren Menschen, dazu gehören Bei- spiele ganz konkreter wechselseiti- ger Unterstützung und die Gastfreundschaft am jeweiligen Ort. „Mission ist in erster Linie Gottes Zuwendung zur Welt , heißt es in der vom Missionsrat verabschiede- ten Erklärung zum Missions- verständnis. „Unser Zeugnis ist unsere Antwort und unsere Teilhabe an Gottes mitleidenschaftlicher und verwandelnder Liebe . Von diesem Geist sind die Beschlüsse getragen, die den Weg dafür abstecken, wie das gemeinsame Zeugnis für das Evangelium von Jesus Christus in den kommenden Jahren Gestalt gewinnt.Zusammen mit der Missions- erklärung wurde ein Rahmenkon- zept beschlossen, das als ersten Kernbereich das „Teilen von Lebens- fragen nennt. Dazu gehören künf- tig Zweijahresprogramme unter gemeinsamen Schwerpunktthemen. In den Jahren 2004/ 5 lautet das gemeinsame Thema „Frieden schaf- fen angesichts zerstörerischer Konflikte in vielen unserer Länder. „Solidarität in Krisen , z. B. mit be- drängten Kirchen, und die För- derung der Selbständigkeit wirt- schaftlich abhängiger Kirchen sind weitere gemeinsame Programme, zu denen alle Mitglieder beitragen sollen. „Zeugnis und Dienst über kulturelle Grenzen hinweg im Netzwerk der EMS- Gemeinschaft ist der zweite Kernbereich, der den Einsatz ökumenischer Mitarbei- tender, das Ökumenische Freiwil- ligenprogramm und ökumenische Studienprogramme umfasst. Die ökumenischen Mitarbeitenden, Freiwilligen und Studierenden sol- len künftig stärker in die gemeinsa- men Ziele und Themenschwer- punkte einbezogen werden. Für den dritten Bereich, das „Teilen finan- zieller Mittel , wurde gleichfalls eine Neuorientierung beschlossen: Für Zuschüsse an einzelne Kirchen, Institutionen und Programme sol- len gemeinsame Kriterien gelten, EMS AKTUELLIMPULSE AUS ASIEN UND AFRIKA INDIEN UND SÜDAFRIKA Bei der Eröffnung der Tagung des Missionsrates.GastgebendeKirche war die Church of South India.Foto: EMS / David Tulaar Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des EMS- Missionsrates in Chennai, Indien, fassten wichtige Beschlüsse für die Zukunft des Missionswerkes. Foto: EMS / David Tulaar XI die Synode der Presbyterianischen Kirche Prof. KIM Chae Chun die Ordination aberkannte und ihn aus der Kirche ausschloss. Als Alt- testamentler und als Direktor des damaligen Choson Theologischen Seminars, der späteren Hanshin Universität, vertrat er die Auf- fassung, dass die historisch- kriti- sche Methode zu einem tieferen Verständnis der Bibel verhelfen kann, während die Mehrzahl der Synodalen an der Lehre von der Verbalinspiration festhielt. Eine ganze Reihe von Gemeinden schloss sich ihm an. Diese bildeten 1953 eine eigene Synode. Die PROK fühlt sich seither in ganz besonderer Weise der Freiheit theologischen Denkens ver- pflichtet, hat die soziale und politi- sche Situation zu jedem Zeitpunkt als eine Herausforderung für den Glauben wahrgenommen und war in der ökumenischen Bewegung beteiligt. Seit 1974 gibt es eine offi- zielle Partnerschaft zwischen dem EMS und der PROK. All diese Stärken wurden wäh- rend der unterschiedlichen Ver- anstaltungen in Grußworten der anderen Kirchen immer wieder betont. Der Moderator der PCK (Tonghap), der anderen Partner- kirche des EMS, gratulierte der PROK dazu, „dass sie ein halbes Jahrhundert lang im Kampf gegen die Diktatur und für Demokratie an der Spitze stand und in Geschichte und Gesellschaft einen propheti- schen Auftrag verwirklicht hat . Er betonte auch, „dass die PROK einen wesentlichen Beitrag dazu geleistet hat, die Theologie von dem großen westlichen Einfluss zu befreien und sie koreanisch zu verwurzeln . Wie sich schon im Thema des Jubiläums „Vereint im verheißenen Land andeutete, sieht die PROK eine wichtige Zukunftsaufgabe darin, sich sowohl um die Einheit der in 100 bis 120 Denominationen zersplitterten presbyterianischen Kirche wie auch um Versöhnung und Wiedervereinigung des Landes zu bemühen. Seoul (EMS) Lutz Drescher KONFERENZ ÜBER DEN INDIEN- MISSIONAR FERDINAND KITTEL In der quasi offiziellen „Geschichte der Basler Mission von Theodor Schlatter kommt er nur ganz am Rande vor. Auf der Hauptstraße der südindischen Computermetropole Bangalore steht er dafür als mäch- tiges Granitdenkmal: Der Basler Missionar Ferdinand Kittel (1832- 1903). In dessen 100. Todesjahr brachten die Hermann- Gundert- Gesellschaft und das Historische Institut der Fernuniversität Hagen bei einer Konferenz am 23. und 24. Mai im Stuttgarter Bibelhaus Kittel- Forscher aus Deutschland und Indien zusammen. In seiner Heimat galt er lange als glückloser Missionar, in Indien wird er als ein Vater des modernen Kannada, der Sprache des indischen Bundesstaates Karnataka, verehrt. Fast jeder kenne dort seinen Namen, auch wenn nicht alle ihn richtig zuordneten, fasste Majan Mulla, Professorin an der Karnataka- Universität in Dharwad, das Er- gebnis einer Umfrage zusammen. Das liege daran, dass Kittel das bis heute gebräuchliche Standard- wörterbuch Englisch- Kannada be- gründet hat. Kittel, im friesischen Pietismus großgeworden, wurde am Seminar der Basler Mission ausgebildet und als 21- jähriger Missionar nach Indien geschickt. Dort musste er erleben, dass seine Predigt wenig Früchte trug. So änderte er seine Mis- sionsstrategie und wollte – in Anlehnung an das Paulus- Zitat aus dem Korintherbrief – den „Indern ein Inder werden : Er lernte die indi- schen Sprachen so gut, dass er Verse und Lieder auf Kannada dichten Neu errichtetes Denkmal für Ferdinand Kittel in Bangalore, Indien.Foto: Albrecht Frenz X EMS AKTUELL SUDANTAG: LANGER WEG ZUM FRIEDEN Die schwierigen Bemühungen um Frieden in dem seit Jahren vom Bürgerkrieg zerrissenen Sudan stan- den im Mittelpunkt des Sudantages am 28. Juni in Stuttgart. Nicola Bieber, Partnerschaftsreferentin der BMDZ, hatte zu diesem Tag einge- laden. Reinhard und Esther Scheerer und Markus und Esther Häfele, Mitarbeiter der Basler Mission im Sudan, konnten von ihren Ein- drücken aus dem Land berichten. Der 2002 zwischen der Re- gierung (GoS, Government of Sudan) in Khartoum und den süd- sudanesischen Befreiungsbewe- gungen SPLA/ M (Sudanese Peoples Liberation Army/ Movement) ausge- handelte Waffenstillstand hält tat- sächlich an. Im Juni 2003 sollte, wie die ehemalige Sudanbeauftragte Elke Hagmaier berichtete, eine sechs-jährige Gesprächsphase zwischen den genannten Parteien beginnen mit dem Ziel, die ungelösten Fragen des Friedensprozesses endgültig zu lösen. Darauf hatte IGAD hingear- beitet, eine multinationale Entwicklungsinitiative für das Horn von Afrika (Inter- Governmental Authority for Development), die vor allem von den USA, Großbritannien und Norwegen betrieben wird. Doch der Gesprächsbeginn wurde auf unbekannte Zeit verschoben, ver- mutlich weil die wirklich kniffligen Fragen nicht explizit auf die Verhandlungsagenda gesetzt wur- den. Dabei handelt es sich um fol- gende Bereiche: Sicherheitsab- kommen: Die SPLA votiert für Sicherheitskontrollen im Süden durch zwei Armeen, die Regierung lehnt das ab. Scharia: Die GoS hat zugestimmt, dem Süden nicht die Scharia aufzuzwingen. Aber was ist mit den Südsudanesen, die inzwi- schen im Norden leben? Für den Norden will die Regierung keine Ausnahme zulassen. Die SPLA for- dert eine rotierende Präsident- und Vizepräsidentschaft für den Norden und den Süden. Die Regierung lehnt das ab. Reichtum: Ungeklärt ist die Frage, wie die Regionen an dem Reichtum an Bodenschätzen und Rohstoffen (Öl, Wasser, Gold) betei- ligt werden. Nach dem Verständnis der Südsudanesen gehört Grund und Boden den Kommunen. Die GoS hat schon 1970 ein Gesetz erlassen, wonach das Land dem Staat gehört. Der 1998 kirchlich initiierte Friedensprozess „People to People , bei dem im Südsudan z. B. Dinka und Nuer versöhnt werden konnten, hat den Norden nie erreicht, wie Reinhard Scheerer betonte. Dennoch konnten er und sein Kollege Markus Häfele durchaus auch von positiven menschlichen Initiativen und einer Normalisierung im Alltag berich- ten. Und von einer Hoffnung auf einen – wann auch immer kom- menden – Frieden, der allerdings international abgesichert sein muss. Stuttgart (EMS/ BMDZ) Reinhilde Freise 50- JÄHRIGES JUBILÄUM DER PROK IN KOREA Mit einem Symposium zur Einheit der Kirche, einem Empfang und einer Großveranstaltung mit 7000 Beteiligten und zahlreichen Gästen aus 20 Partnerkirchen rund um die Welt gedachte die Presbyterianische Kirche in der Republik Korea (PROK) am 9. und 10. Juni 2003 in Seoul ihrer Entstehung vor 50 Jahren. Ausschlaggebend für die Gründung der PROK war, dass 1952 IMPULSE AUS ASIEN UND AFRIKA SUDAN, KOREA UND INDIEN In Seoul fanden die Feiern zum Jubiläum der koreanischen Kirche PROK statt. Foto: Detlev Knoche Nicola Bieberorganisierte den Sudantag in Stuttgart, auf dem von den aktuellenEntwicklungen im Friedensprozessberichtet wurde. Foto: John Tubbs Alexandra Hoffmann war von September 2002 bis April 2003 im Rahmen des Ökumenischen Frei- willigenprogramms des EMS in Südafrika. Sie arbeitete dort im Elim Home mit, einem Heim für far- bige, mehrfach behinderte Kinder, das zweieinhalb Autostunden von Kapstadt entfernt liegt. Ein Auszug aus ihrem Rundbrief vom Januar 2003 zeigt nicht nur, mit welcher Wachheit die ökumenischen Frei- willigen ständig neue Lebenswirk- lichkeiten aufnehmen. Spannend ist auch, dass ihre Anwesenheit auch die Einheimischen herausfordert, sich auf neues Terrain zu begeben. Als wir vor Weihnachten in Cape Town waren, arrangierte Ronny Smit (Pfarrer aus der Landstown Ge- meinde) für uns eine Tour in eine Township, bei der wir auch Familien in ihren Häusern besuchen durften. Kurz vor Khayelitsha, eine der be- kanntesten Townships in Cape Town, holten wir noch eine junge Pfarrerin ab, die den Pfarrer dieser Township kennt. Man merkte deut- lich, dass auch sie kaum Kontakt zu den dort lebenden Menschen hatte und selbst nicht so recht wusste, was sie erwartete. Alles, was man über Khayelitsha wusste, war: hohe Kri- minalität, Drogen, Aids und Prosti- tution.Auch Ronny war ein wenig unruhig und meinte nach der Tour nur, dass er es gut fand, mit uns dorthin gefah- ren zu sein, weil er nun auch seine Ängste und Vorurteile verringern und überdenken konnte. Es gibt nur vereinzelt geteerte Straßen und die meisten Siedlungen stehen auf Sanddünen. Mittlerweile gibt es eine Wasserversorgung und Strom, was jedoch heißt, dass sich mehrere Familien einen Wasserhahn teilen, es Plumpsklos gibt und die Stromleitungen nur dürftig und mit wenig Sicherheitsvorkehrungen ver- legt sind. Aber trotz alledem findet man kleine Läden, Straßenstände und ein reges soziales Leben, mit Fleischverkauf auf offener Straße, dazwischen spielende Kinder und vielen Hütten wurde eine persönli- che Note verliehen, mit Farbe, Kräutergarten, … Die Menschen hier strahlten trotz alledem soviel Lebensfreude aus und wir waren für sie eine unter- haltsame Unterbrechung.Alexandra Hoffmann IN EINER ANDEREN WELT Zuerst fuhren wir auf ein Plateau, von dem man über ganz Khayelitsha schauen konnte. Wir sahen Hun- derte von schuhkartongroßen bzw. -ähnlichen Häusern, welche dicht beieinander stehen und eines aus- sieht wie das andere. Nur die Farbe des Anstrichs ändert sich gelegent- lich. Hier wohnen hauptsächlich Farbige und Schwarze. Während ich mich hier ziemlich sicher gefühlt hatte, wurde es mir dann so richtig unheimlich, als wir in die Squattercamps fuhren. Ich war aufgeregt, neugierig und verunsi- chert zugleich. Was würde mich erwarten und wie sollte ich mich ver- halten? In den Squattercamps leben die Ärmsten der Armen, dicht zu- sammengedrängt in Wellblech- hütten. PLUMPSKLOS UND KRÄUTERGÄRTEN EIN AUSFLUG IN DIE TOWNSHIP KHAYELITSHA XIII EMS INTERKULTURELL XII EMS AKTUELL konnte, er setzte indische Musik für die Verkündigung ein, und er zog von der Missionsstation in eine schlichte Hütte, um mit den einfa- chen Menschen zu leben. Seiner Missionsgesellschaft war so viel Sympathie für die „heidnische Kultur suspekt. Die Basler Mission war kurz davor, den in ihren Augen unzuverlässigen Kandidaten abzu- berufen. Der Historiker Thorsten Altena meinte auf der Kittel- Konferenz, dass die Abberufung möglicherweise dadurch verhindert wurde, dass Kittels Vater einen zahl- kräftigen Spenderkreis der Basler Mission leitete. Sicher ist: Kittel wurde aus der eigentlichen Missionsarbeit in die Missions- druckerei nach Mangalore abge- schoben. Das gab ihm die Ge- legenheit, sich sehr ausführlich seinen literarischen Studien zu wid- men; so entstand sein opus mag- num, das englisch- kanaresische Wörterbuch und eine kanaresische Grammatik.Auch wenn Kittels Arbeit inzwi- schen von seinem Missionswerk bzw. deren Nachfolgern gewürdigt wird, so ist doch signifikant, dass bei der Konferenz von deutscher Seite vornehmlich Indologen und Profanhistoriker vertreten waren. Deutsche Missionswissenschaftler fragen offensichtlich immer noch nicht nach Kittels Beitrag für ein modernes Missionsverständnis.Stuttgart (EMS) Christoph Fleischmann In den Squattercampsleben dieÄrmsten der Armen – Straße in Khayelitsha. Foto: Friedhelm Schneider TERMINE 30. September – 3. Oktober 2003, Tieringen/ Balingen Die Ostasien- Studientagung in Zusammenarbeit mit dem Berliner Missionswerk hat zum Thema: Spiritualität und gesellschaftliche Herausforderung in Korea und Deutschland. Kontaktperson: Lutz Drescher, Ostasien-Verbindungsreferat, EMS 19. Oktober 2003, StuttgartMitgliederversammlung des Ev. Vereins für die Schneller- Schulen (EVS) im Ev. Gemeindehaus der Michaeliskirche in Degerloch, Erwin- Bälzstr. 62. Herzliche Einladung an alle Mitglieder und die es noch werden wollen. Im Anschluss an den Gottesdienst in der Michaeliskirche beginnt die Mitgliederversammlung mit Bildberichten aus der Arbeit der Schneller- Schulen. Marcel Pott, ehe- maliger Nahostkorrespondent der ARD und ARD- Studioleiter im Libanon und Jordanien, thematisiert den Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern. Nachmittags lädt das Landeskirchliche Archiv Stuttgart zu einer Sonderführung in der Ausstellung „Württemberg in Palästina mit historischen Bildern aus dem Schneller- Archiv ein. Kontaktperson: Andreas Maurer, Nahost- Verbindungsreferat, EMS 17.- 19. Oktober, Stuttgart Indonesientagung unter dem Thema „Wohin zielen die Bajonette? Indonesiens Militär in der Megawati- Ära mit verschiedenen Referenten und Arbeitsgruppen. Kontaktperson: David Tulaar, Indonesien-Verbindungsreferat, EMS Bis 31. Oktober, Ludwigsburg Im Landeskirchlichen Museum Ludwigsburg, Stuttgarter Str. 42, 71638 Ludwigsburg ist die Ausstellung „Kreuz und quer – 100 Dinge aus dem kirchlichen Leben der letzten 100 Jahre zu sehen – eine imaginäre Zeitreise beginnend im Jahr 1903 bis 2003, die auch missionsgeschichtlich und öku- menisch interessant ist. Öffnungszei- ten: Di – Sa 14- 17 Uhr, So 11.30 – 17 Uhr, 07141/ 9307- 0, www. landes- kirchliches- museum. de Führungen sind nach Voranmeldung möglich. 20. November 2003, Mannheim Das Partnerschaftsseminar Korea bietet eine Materialbörse zum Thema Korea für die Arbeit in Gemeinde und Schule an. Kontaktperson: Gisela Köllner, Ostasien- Verbindungsreferat, EMS 28.- 30. November 2003, Stuttgart 23.- 25. Januar 2004, Frankfurt 30. Januar - 1. Februar 2004, StuttgartDie Infoseminare zum Ökume- nischen Freiwilligenprogramm des EMS richten sich an junge Menschen, die Spaß und Interesse an einem 6- bis 12- monatigen Praktikum in den Partnerkirchen des EMS (Afrika, Asien) haben. Es gibt Plätze in Behinderten- und Kinderheimen oder in Projekten im medizinischen und im landwirt- schaftlichen Bereich.Zivildienstleistende können über das EMS den „Anderen Dienst im Ausland im Nahen Osten machen. Nähere Angaben: Tel.: 0711/ 63678- 87 oderE- Mail: sahling@ ems- online. org Haben Sie schon gehört, dass Sie Fördermitglied im EMS werden können? Durch eine EMS- Fördermitgliedschaft unterstützen Sie in den Partnerkirchen Verkündigung und Seelsorge, Gesundheitsdienste und Ausbildungsprogramme. Sie helfen den Mitarbeiter/ innen in der Ökumene bei ihrem Einsatz für die Menschenrechte. Nähere Informationen erhalten Sie unter Tel.: 0711- 63678- 0 oder unter spendenservice@ ems- online. org Abschied von Hiltraut Link Nach zehnjähriger Tätigkeit als Referentin für ökumenisch- mis- sionarisches Lernen / Jugend verlässt Hiltraut Link zum 30. September 2003 die EMS- Geschäftsstelle, um künftig freiberuflich tätig zu sein. Sie hat entscheidend dazu beigetragen, dass ökumenisches, interkulturelles Lernen als zentrale Aufgabe im EMS verstanden wird. Mit ihrem großen Erfahrungshintergrund und mit ihrer Fähigkeit, komplexe Fragen inter- kultureller Beziehungen in der Bildungsarbeit umzusetzen, hat sie sich weit über die EMS- Gemein-schaft hinaus große Anerkennung erworben. Kurse und Tagungen für ökumenische Mitarbeitende aus Europa und aus Partnerkirchen, das Ökumenische Freiwilligenpro- gramm, Aus- und Fortbildungs- angebote für Theologinnen und Theologen, der jährliche Ge- schichtsworkshop und zahllose andere pädagogische An- gebote verdanken ihr Profil wesentlich Hiltraut Link. Die internationalen EMS- Konsul- tationen der vergangenen Jahre wären ohne ihre ver- antwortliche Mitarbeit und ihre fachkundige Beratung nicht denkbar gewesen. Engagiert hat sie den Weg des EMS zu einer ökumeni- schen, internationalen Ge- meinschaft mitgestaltet, be- reits seit 1988 als Mitglied des EMS- Missionsrates, dann als Mitglied der Referenten- konferenz, von 2000 bis 2002 als stellvertretende General- sekretärin. Wir verlieren mit ihr eine äußerst kompetente und engagierte Kollegin, freuen uns aber, dass es auch künftig Möglichkeiten der Zusammenarbeit geben wird. Bernhard Dinkelaker, Generalsekretärdes EMS XV EMS- PERSÖNLICH Juliana Konkoly arbeitet seit Anfang Juli im Fachbereich Tagungsstätte / Haus- wirtschaft des EMS mit. Sie ist Nach- folgerin von Violetta Suazo. Susanna Trackl, Deutschlehrerin im Church Centre Kumba, ist aus Kumba in Kamerun Ende Juli zurückgekehrt. Seit 1998 hatte Susanna Trackl dort an der Schule unterrichtet. Sie war im Auftrag der Basler Mission mit einem EMS- Vertrag ausgereist.Die Gynäkologin Christa von Oertzen reiste Ende August 2003 für drei Jahre nach Ghana aus. Im Krankenhaus in Agogo (Presbyterian Church of Ghana) arbeitet sie als Fachärztin. Christa von Oertzen praktizierte in Burkina Faso und in Ruanda im Auftrag des Deutschen Entwicklungs- dienstes (DED). Ein Kurzeinsatz mit der Johanniter- Unfallhilfe lag zwischen den DED- Ausreisen. Kreisen das Thema Südafrika mit dem Ende der Apartheid 1994 abge- hakt wurde. Dabei braucht das Land gerade nach der Apartheid solidari- sche Begleitung, auch als Hoff- nungsträger für wirtschaftliche Alternativmodelle. Auch wenn manche Erwartungen enttäuscht wurden, hält Kneifel es für umso wichtiger, dass die Stimmen der süd- afrikanischen Partner in Deutsch- land zu Gehör kommen. Dafür ist Kneifel rastlos aktiv, organisiert Kampagnen und Veranstaltungen, macht Öffentlichkeitsarbeit und schreibt Artikel, reist einmal im Jahr ins südliche Afrika. „Ich fühle mich in Südafrika nicht wie zu Besuch, sondern bin immer noch mit einem Bein in der Kirche dort , meint Kneifel. Auch wenn er und seine Freunde nur eine Minderheit sind, möchte er alles dafür tun, dass die Kirchen sowohl in Südafrika wie in Deutschland sich prophetisch ver- stehen und sich auf die Seite der Leidenden stellen. Birte Petersen, EMS man zahlreiche Antiapart- heid- Aktivisten, darunter Theo Kneifel. Ohne Haft- befehl kam er ins Gefängnis in Pietermaritzburg und musste schließlich inner- halb von zwei Stunden das Land verlassen. „Angst hat man schon , sagt Kneifel im Rückblick auf seine plötzli- che Verhaftung. Aber die intensive Gemeinschaft von Aktivisten der verschieden- sten religiösen, kulturellen und weltanschaulichen Hintergründe im südafrika- nischen Gefängnis war für ihn auch ein starkes religi- öses Erlebnis. Seine Jesus- Frömmigkeit, die religiöses Engagement in enger Ver- bindung mit politischer Analyse beinhaltete, trug ihn durch die schwierige Zeit. Plötzlich wieder in Deutschland zu sein, war ein Bruch, der nicht leicht zu verarbeiten war. „Bei mei- nen Mitbrüdern – ich war damals noch Mitglied einer missionarischen Kongregation – stieß ich auf wenig Verständnis. Sie meinten: „Warum hast du dich auch in Dinge einge- mischt, die dich nichts angehen." Über Stationen in Kamerun und Italien gelangte Kneifel schließlich nach Heidelberg, wo er internatio- naler Koordinator der christlichen Basisinitiative „Kairos Europa wurde. Als diese Initiative ihren Sitz nach Brüssel verlegte, gründete Kneifel 1996 zusammen mit Mit- streitern der Werkstatt Ökonomie in Heidelberg die Kirchliche Ar- beitsstelle Südliches Afrika. „Mich hatte alarmiert, dass in kirchlichen EMS PORTRÄT XIV THEO KNEIFEL „KIRCHE MUSS PROPHETISCH SEIN Theo Kneifel hat 13 Jahre lang in Südafrika gegen das Apartheidregime gekämpft. In EMS- Kreisen ist der Theo- loge, heute Mitarbeiter der Kirchlichen Arbeitsstelle Südliches Afrika, als Süd- afrika- Experte bekannt und geschätzt.„Die wirtschaftliche Gerech- tigkeit ist heute immer noch die Grundfrage für die süd- afrikanischen Kirchen , meint Theo Kneifel. Gleichzeitig ist dies der Schwerpunkt seiner jetzigen Arbeit bei der Kirch- lichen Arbeitsstelle Südliches Afrika (KASA) in Heidelberg. Als Theo Kneifel von 1963 bis 1971 in Rom an der Päpst- lichen Universität Gregoriana Theologie studierte und sich in Philosophie spezialisierte, ahnte der heute 61- Jährige selber noch nicht, dass er einmal alle seine Kräfte der Antiapartheid- Bewegung widmen würde. Seine Studienzeit war von den Aufbrüchen des Zweiten Vati- kanischen Konzils in der katholi- schen Kirche geprägt und von den Fragen der 68er- Generation, mit der sich Kneifel identifizierte. Weil das „Saint Joseph's Theological Institute in Pietermaritzburg einen Dozenten für Philosophie suchte, ging Kneifel 1974 nach Südafrika. Diese Hochschule war damals die einzige, die entgegen den Apartheid- gesetzen schwarze und weiße Stu- denten zusammen ausbildete. „Die schwarzen Studenten haben mich schnell herausgefordert, nicht nur über Gerechtigkeit zu philosophie- ren, sondern aktiv das verbrecheri- sche Apartheidregime zu bekämp- fen", erzählt Kneifel. Da ihm klar wurde, dass die Studenten Unter- stützung in ihrem Kampf brauch- ten, suchte er die Verbindung mit den schwarzen Gewerkschaften und der 1983 gegründeten United De- mocratic Front. Sein eindeutiges Engagement blieb vom Apartheid- regime nicht unbeachtet: In der Nacht vom 10. / 11. Juni verhaftete An dieser Stelle berichten wir jeweils über die Arbeit einer Person aus dem Umfeld des EMS. Theo Kneifel beim Ökumenischen Kirchentag in Berlin. Foto: EMS / Aline Schreiber Christa von Oertzen Foto: EMS / Aline Schreiber EMS- Dokumentationsbrief 3/ 2003 Ghana: „Ethnische Identität und Konflikte in Ghana Das Thema des Partnerschaftsseminars zu Ghana im März 2003 lautete „Ethnische Identität und Konflikte in Ghana . Was äußerlich als ethnischer oder Religionskonflikt zwischen islamisch und christlich geprägten Gruppen erscheint, hat in Wirklichkeit oft mit Landfragen und politischer Einflussnahme zu tun. In der vorliegenden Dokumentation sind die Beiträge der Ethnologin Dr. Reinhilde Freise und von Pfr. Peter Fleckenstein, der bis Februar 2003 in Salaga / Nordghana in einem ehemaligen Kriegsgebiet gearbeitet hat, zusam- mengestellt. Sie werden ergänzt um einen Beitrag von Pfr. Martin Kwasi Addai Naami, der die Bemühungen um Versöhnung im Konflikt in Bawku schildert. Information Letter 4/ 2003 Stabsstelle Frauen & Gender: „The Holy Spirit Moved Us Im April 2002 fand im Libanon die Internationale EMS- Frauen- Konsultation zum Thema „Heiliger Geist erfülle uns – Frauen überwinden Gewalt statt. Berichte, wie die Schlussempfehlungen in unseren Mitglieds- und Partner- kirchen aufgenommen und umgesetzt worden sind, kön- nen Sie jetzt im Information Letter 4/ 2003 (englisch) lesen.Beide Publikationen sind beim EMS zu bestellen, info@ ems- online. org. Auf der EMS- Website www. ems- online. org unter Aktuell, Publikationen stehen sie auch zum Download als PDF- Dateien bereit. EMS- MEDIEN ! 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Das EMS ist partnerschaftlich ver- bunden mit siebzehn Kirchen in Ghana, Südafrika, dem Libanon, Israel/ Palästina, Korea, Japan und Indonesien. Mitglied der Kooperation deutsch- sprachiger Missionszeitschriften Redaktion darum- journal: Katja Buck, Birte Petersen, Redaktionsassistenz:Aline Schreiber, Julia Theilmann Grafisches Konzept: VischerVettiger, Basel Layout: Steffen Grashoff Verantwortliche Redakteurin i. S. des Baden- Württembergischen Pressegesetzes: Birte Petersen Redaktionsadresse: darum- journal, EMS, Vogelsangstraße 62, 70197 Stuttgart, Tel. (0711) 63 678- 0; Fax (0711) 63 678- 55 E- Mail: info@ ems- online. org Internet: www. ems- online. org Druck: Schneider Druck GmbH, Erlbacher Str. 102, 91541 Rothenburg o. d. T. 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