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Kirchen sollen Verantwortung für Europa übernehmen
2007-03-28
SCHWEIZ/WELT
«Enormes Handlungspotential zur Globalisierungsgestaltung», sieht Thomas Wipf, Ratspräsident des Schweizerischen Evangelischen Kirchenbundes (SEK) und Präsident der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE).
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Kirchen agieren auf gesellschaftlich verwurzelten Wertesystemen, die auf der Basis von Toleranz und Respekt langfristige Orientierung bieten, erläuterte der Ratspräsident des SEK und Präsident der GEKE, Pfarrer Thomas Wipf. Zentral sei dabei die Weltoffenheit des Evangeliums, das als Zuspruch Gottes «keine dunklen Flecken und Tabus» kenne. Die Verkündigung dieses Evangeliums heisse Übernahme von Verantwortung für Europa – auch und insbesondere im Bereich des Politischen. Dies sagte er am Montag während eines Podiumsgespräches über Global Governance in der Evangelischen Akademie in Tutzing.
Die Kirchen als Teil der Zivilgesellschaft sollten sich dabei ihrer spezifischen Verantwortung bewusst sein. Die GEKE als Zusammenschluss von 105 europäischen evangelischen Kirchen setze sich für ein Europa ein, das die Integration über die Grenzen der EU hinaus lebt und Sorge für Minderheiten und sozial Ausgegrenzte trägt. Entsprechend hat die GEKE anlässlich des 50jährigen Jubiläums der Unterzeichnung der Römischen Verträge vor wenigen Tagen fünf «Glück-Wünsche» für die Zukunft Europas veröffentlicht.
Die Kirchen haben laut Wipf das stärkste zivilgesellschaftliche Netzwerk überhaupt. «Als Kirchen in Europa engagieren wir uns für die Gestaltung einer sozial und ökologisch nachhaltigen Globalisierung - weil die Welt nicht nur einem Teil der Menschheit gehört, der jetzt über sie verfügt.» Am 18. bis 20. April findet in Bad Godesberg eine Konsultation der GEKE statt. 30 junge Ökumenikerinnen und Ökumeniker aus ganz Europa werden dort über die Herausforderungen sozialer Gerechtigkeit für die evangelischen Kirchen arbeiten.
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