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Lektion 12: Die Offenbarung des Johannes Vorbemerkungen Grobgliederung Frage zur Weiterarbeit: Ermitteln Sie aus Apk 1,19 die Grobgliederung der Johannesoffenbarung. 1,1-3 Buchüberschrift Strittig an der Grobgliederung der Apokalypse ist weniger die Abgrenzung der Einheiten als die Funktionszuordnung der drei parallel aufgebauten Siebenerzyklen in 4,1-19,10. I.w. stehen sich zwei Modelle gegenüber: 1. Das Hintereinander der Visionenreihen wird als „zeitlicher“, sachlich sich steigernder Ablauf bestimmt: Die in den Siegelvisionen geschilderten Plagen treffen ein Viertel, die in den Posaunenvisionen genannten Plagen ein Drittel der Menschheit, erst mit den Plagen der Schalenvisionen wird die ganze Menschheit erreicht. Hymnische Texte, vor allem 11,15-19, sind als Vorgriff auf die erst in 21,1-22,5 beschriebene Endvollendung aufzufassen (Müller). 2. Die seit dem ältesten Ausleger der Johannesoffenbarung, Victorinus von Pettau (gest. 304) bekannte Rekapitulationstheorie besagt: Jede der drei Visionsreihen schildert jeweils das ganze Geschehen bis zur Endvollendung. Zumeist wird diese Theorie in der Weise variiert, dass man Siegel- und Posaunenvisionen zusammennimmt (Roloff). Die Eröffnung des siebten Siegels hat nach 8,1f. nichts anderes als die Initiation der in den Posaunenvisionen geschilderten Plagen zum Inhalt, während ein solcher Übergang zur Schalenvision fehlt. Ein weiteres Problem ist in der Frage gegeben, ob Kap. 12 zum vorhergehenden (Ritt) oder zum folgenden (Roloff) gezogen werden soll oder einen selbständigen Abschnitt innerhalb des Gesamtwerkes bildet (Bousset, Müller; Giesen, Lohse). Für die Anbindung der Kapitel an den folgenden Kontext sprechen folgende Argumente: Das „Tier“ wird in 15,2; 16,2.10.13 wieder erwähnt, die Trias „Drache, Tier, Prophet“ taucht in 16,13; 19,19-21; 20,7-10 wieder auf. Der Begriff „Zeichen“ bindet 12,1 und 15,1 zusammen, das Motiv der Hurerei 14,8 mit 17,2.4 etc.
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