Lektion 12: Die Offenbarung des Johannes

Vorbemerkungen
Verfasserfrage
Die Rezeption der Johannesoffenbarung
Die Adressaten
Situation
Datierung und Lokalisierung
Gattung
Theologische Voraussetzungen
Literarische Gemeinsamkeiten
Theologische Gemeinsamkeiten
Grobgliederung
Feingliederung
Exkurs: Chiliasmus
Theologische Grundgedanken

Die Adressaten

Die Johannesoffenbarung sollte offensichtlich als Rundschreiben an die sieben Gemeinden in Ephesus, Smyrna, Pergamon, Sardes, Thyatira, Philadelphia, Laodicea verschickt werden. Die Gemeinden bilden geographisch gesehen einen Kreis: Von Ephesus führte eine Straße parallel zur Küste nach Norden über Smyrna in Richtung Pergamon, die von dort in südöstlicher Richtung verlaufende Hauptstraße berührte Thyatira, Sardes, Philadelphia und Laodicea, von dort aus gelangte man, dem Lykos und dem Mäander folgend, wieder nach Ephesus zurück. Warum werden gerade diese sieben Gemeinden genannt sind, nicht hingegen andere wie Milet, Kolossä, Tralles und Magnesia? War nur dort seine Autorität anerkannt (Kraft)? Sah bei ihnen der Seher überhaupt noch Möglichkeiten der Einwirkung (Müller: Drei Empfängergemeinden der Briefe des Ignatius von Antiochien sind Gemeinden, die auch in der Johannesoffenbarung ein gutes Zeugnis erhalten, während die anderen Gemeinden von Apk 1,11 bei Ignatius nicht erwähnt sind)? Bedurften die in V. 11 genannten Gemeinden besonderer Zuwendung, weil sie durch häretische Strömungen gefährdet waren (Roloff)? Hat er die Verhältnisse in diesen Gemeinden besonders gut gekannt (Giesen) und dank genauer Kenntnis des historischen und wirtschaftlichen Lokalkolorits der genannten Städte wirkungsvoll in den Blick nehmen können (Caird, Morris)?